Roheisenerzeugung
Das Roheisen wird im Hochofen erzeugt. Eingangsstoffe sind:
Sinter Stückerz Pellets Koks
In modernen Hüttenwerken wird Recycling groß geschrieben, daher werden Hüttenkreislaufstoffe (z.B. Zunder) mit Feinerzen und anderen Zuschlägen gemischt und durch Aufschmelzen bei 1.200°C zu einem porigen Sinterkuchen gebacken. Dieser Sinterkuchen wird anschließend auf eine Körnung passend für den Hochofen gebrochen.
Sinteranlage
Der eigentliche Hochofen ist bis zu 100 Meter hoch und mit feuerfesten Steinen ausgekleidet. Er wird immer abwechselnd mit den oben gezeigten Eingangsstoffen (auch Möller genannt) beschickt. Der Koks reagiert mit der über Ringleitungen zugeführten Heißluft zu Kohlenstoffmonoxid. Dieses reduziert in einer Redoxreaktion das Eisenerz zu Roheisen. Dabei wird es selbst zu Kohlenstoffdioxid weiter oxidiert. Beide Kohlenstoffoxide treten in der Gicht, dem oberen Teil des Hochofens, aus und gelangen zu den Winderhitzern. Dort wird das brennbare Kohlenstoffmonoxid entzündet und zum Aufheizen der Luft verwendet, die wieder über die Ringleitungen in den Hochofen hineingeführt wird.
Das entstehende Kohlenstoffdioxid wird (bei Temperaturen über 1000°C) in der nächst höheren Schicht wieder zu Kohlenstoffmonoxid reduziert (Boudouard-Gleichgewicht):
CO2+C ↔ 2CO
Das neu entstehende Kohlenstoffmonoxid reduziert dann wieder erneut Eisenoxid zu Eisen, usw.. Die restliche Gangart des Gesteins verbindet sich mit mit dem zugegebenen Kalk zur Schlacke. Sie besitzt eine geringe Dichte und schwimmt über dem flüssigen Roheisen.